Hundewasserarbeit PDF Drucken E-Mail

- ein ganz besonderer Sport 

Ziel der Ausbildung in der Hundewasserarbeit ist es, den natürlichen Spieltrieb des Hundes im Wasser zu nutzen und  unseren vierbeinigen Freizeitpartner  mit sinnvollen Aufgaben zu beschäftigen. Ausgehend von der professionellen Wasserrettung erlauben diese Übungseinheiten als Hundesport weitgehend mehr Kreativität und Flexibilität. Der wesentliche Aspekt ist hier jedoch der Spaßfaktor: Der action-liebende Hund kann  Power und Drive im nassen Element ausleben…genau wie in anderen Hundesportarten an Land , z.B. Turnierhundesport, Obedience und Agility. Bei gleichzeitiger Stimulierung von Körper und Kopf ist der gesundheitliche Aspekt nicht zu unterschätzen: In keiner anderen Disziplin können Muskeln schonender aufgebaut und Gelenke stabilisiert werden als im Wassersport.
Was in der Hundesportszene bisher als  Privileg der „klassischen Wasserhunderassen“ wie Neufundländer, Landseer, Portugiesischen Wasserhunde galt, ist eine spannende Herausforderung für jeden Hund gleich welcher Rasse, wenn er  denn als Junghund  genug Begeisterung und Vertrauen  in dieses neue Element aufbauen kann. Inzwischen dürfen auch  Hunde anderer Rassen ihr natürliches Bedürfnis, im Wasser zu spielen und zu arbeiten, zeigen und beweisen…einige sogar mit bedeutend mehr Motivation als in der „sicheren“ Landarbeit!
Wie in jeder Ausbildungsart liegt auch hier der Schlüssel zu einem erfolgreichen Team in der positiv bestärkenden Partnerschaft, die sich zu einem begeisterungsfähigen Teamwork entwickeln kann, wenn es für beide Seiten Spaß bedeutet. Ein sozial interaktives Team lebt von Lob, Liebe und gegenseitigem Vertrauen, ein wichtiger Faktor – nicht nur in „Rettungssituationen“. Natürlich sind auch ausreichend Stimulation durch Spielzeuge, neue Erfahrungen, regelmäßige Übungen sowie geeignete Trainingsmethoden unabdinglich.
Kaum ein anderer Sport kann zu solch enger  und  vertrauensvoller Beziehung führen sowie zu der gegenseitigen Orientierung an den jeweiligen Bedürfnissen und Fähigkeiten des Teamgefährten: ruhig nebeneinander schwimmen zu können…Schulter an Schulter…Auge in Auge…knüpft ein tiefes Band zwischen  Mensch und Tier.
Ein Welpe, der spielerisch und altersgemäß mit dem Wasser Erfahrungen sammelt, wird ein starkes Bedürfnis für Wasserspiele entwickeln; schlechte Erfahrungen während dieser Periode können dagegen fatale Auswirkungen haben. Dränge oder setze einen Welpen niemals in tieferes Gewässer, er sollte es auf „eigene Faust“ erkunden und mit seinen Sinnen schrittweise „erobern“ können:  Für einen  selbstsicheren neugierigen  Welpen mit viel Umwelterfahrung mag ein See ein verlockender Abenteuerspielplatz sein;  ein vorsichtiger Hund wird eben mehr Zeit benötigen, Wasser mit Spaß zu assoziieren und für sich selbst eine angemessene „Sicherheitszone“ zu entwickeln. Der experimentierende Junghund sollte in keiner Weise körperlich geführt werden, solange seine eigene „Testphase“ des unbekannten Elementes noch nicht abgeschlossen ist.
Eine weitere wichtige Voraussetzung zur Wasserarbeit ist es, dass der Hund als Welpe  verschiedenartige Untergründe kennengelernt haben sollte (z.B. Bällebox, Wippe, Wackelbrett etc.) und andersartige Strukturen, vor allem bewegliche, um den Gleichgewichtssinn zu fördern. So kommt ein Angstgefühl auf Wasser, Booten oder Boards (schwankende Arbeitsflächen) gar nicht erst auf.
Zeigt der Hund den Wunsch und die Fähigkeit zu schwimmen, beginnt man damit, die Wassererkundung und Neugier mit Wasserspielzeugen zu erweitern sowie mit folge-mir-Spielen in langsam zunehmende Wassertiefe. Schon Anfänger können die verdiente Belohnung erhalten bei einfachen Übungen, „verlorene“ Gegenstände wieder zu schnappen und in die Hand zu übergeben.
Je höher die Attraktivität des Wassers für den Hund ist, umso erfolgreicher wird er seine Fertigkeiten darin verbessern. Konstruktive Übungen und aufbauende Anforderungen fördern Ausdauer und Fähigkeit: eine Herausforderung an die physische, emotionale und mentale Stärke deines Hundes!
Ähnlich der Rettungshundearbeit werden die Hunde nun an „Rettungsaufgaben“ herangeführt wie z.B. verlorene Paddel zu apportieren, Leinen, Rettungsringe oder Baywatch zu Opfern hinaus zu bringen, Personen an Land zu ziehen und sogar treibende Boote abzuschleppen.
Natürlich ist hierbei Grundgehorsam gefragt, zur Sicherheit für Hund und Mensch,  eine Grundausrüstung wie Schwimmweste für den Hund und Hautschutz(Neoprenanzug), natürlich schwimmbares Trainingsmaterial und Seile für die Bootsarbeit. Ein weiterer Traingshelfer ist nicht nur aus Sicherheitsgründen von Vorteil: einige Übungen sind kaum alleine auszuführen und außerdem: Es macht SPASS !!!
Kannst du dir auch  vorstellen, wie stolz sich dein Partner auf 4Pfoten fühlen muss, wenn er sein „hilfloses“ Herrchen ans Ufer ziehen darf?
ALLE wasserbegeisterten Hunde sollten die Chance erhalten zu Anerkennung und Belohnung bei diesem nützlichen und zugleich Spaß spendenden Hobby; es wird nicht nur ihr Leben bereichern!